155. Reisetag – Mittwoch, 21.05.2025 Seetag
Heute Vormittag war Fototermin für das Gruppenfoto der 180 Weltreisegäste an Bord. Hierzu sollten wir uns am Heck auf Deck 4 einfinden.
Als wir dort 5 Minuten vor dem angegebenen Termin einfanden, waren Deck 4, 5 und 6 bereits bevölkert.
Wir reihten uns auf Deck 6 ein, weil dort noch am meisten Platz war. Hier waren wir allerdings falsch, denn hier standen Passagiere, die das Fotoshooting nur beobachten wollten. Irgendwie fehlte ein Kommandeur, der die Herde der Weltreisenden in geordnete Bahnen lenkt.
Auf Deck 5 und 4 waren nur noch Plätze in den hinteren Reihen frei, gemäß dem Motto: "Die Großen nach vorn, die Kleinen nach hinten."
Auf der Treppe von Deck 4 auf Deck 5 fanden wir dann doch noch ein Plätzchen.
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Der Kreufartdirektor überprüft knieend das Gesamtarrangement und die beiden Bordfotografen (weiße Hemden) warten auf den Startschuss.
Mal sehen, ob wir auf dem Foto überhaupt drauf sein werden. 😊
Am Abend war mal wieder Gala angesagt, die sogenannte Mittelgala, die ohne sonstiges Brimborium nur aus einem besonderen Abendessen mit Kleidervorschlag „elegant“ bestand.
156. Reisetag – Donnerstag, 22.05.2025 Seetag
Morgen Vormittag werden wir erneut den Äquator überqueren, diesmal mit Wechsel von der Süd- zur Nordhalbkugel. Die dazugehörige Äquatortaufe fand aber schon heute statt, da Äquatortaufen grundsätzlich an Seetagen stattfinden. Und morgen ist kein Seetag, sondern der Inselstaat São Tomé und Príncipe wird angelaufen.
Doris hat pflichtbewusst einige Fotos geschossen.
Eine kleine Episode zu dem folgenden Hinweis aus dem heutigen Tagesprogramm zum Thema „Durchsagen“.
Die dort beschriebene Regelung gilt schon seit einigen Tagen und wurde seinerzeit bereits mündlich kommuniziert. Dabei geht es um Folgendes.
Reiseleiter Philip Heggemann informiert immer per Durchsage zur Geschichte, Sehenswürdigkeiten und Wissenswertes zu einem Ziel, kurz bevor wir dort einlaufen. Dies geschieht meist zu Zeiten, wo gerade in den Restaurants gefrühstückt wird. Zwar sind die Durchsagen informativ und interessant und die Art der Vortragsweise kann mit einem Radiosprecher locker mithalten, aber dennoch fühlten sich einige Gäste während des Frühstücks dadurch gestört und haben sich beschwert. Also wurde beschlossen und verkündet, diese Durchsagen nicht mehr in die Restaurants durchzustellen.
Uns irritierte dabei nur, dass diese Durchsagen weiterhin im Lido-Restaurant erfolgen. Auf unsere Frage nach dem warum, wurde von einem Phoenix Mitarbeiter wörtlich geantwortet: „Weil das Lido zur Public-Area gehört“.
Aha, das Lido ist also gar kein richtiges Restaurant. Das Outfit mancher dort Speisender lässt dies durchaus plausibel erscheinen und vermuten, dass es sich um eine Strandbar handelt. 😊
Der Kreuzfahrtdirektor konnte die Sache dann aber gerade rücken.
Die Public Area ist eine spezielle „Verdrahtung“ der Schiffslautsprecher. Am Mikrofon für die Durchsagen gibt es verschiedene Knöpfe, die man drücken muss bzw. kann. Wird der Knopf „Public Area gedrückt, geht das gesprochene Wort über die Lautsprecher in den Außenbereichen, die Bars, die Flure und eben auch über die Lautsprecher im Lido. Das Lido ist nur deshalb Public Area, weil es in der Lautsprecheranlage so verdrahtet ist. Es gibt noch die Knöpfe „In die Kabinen“ und „Restaurants“. Mit diesem Knopf sind die Lautsprecher im Lido nicht verbunden.
Aber, so versicherte der Kreuzfahrtdirektor, sei das Lido nach wie vor ein vollwertiges Restaurant.
157. Reisetag – Freitag, 23.05.2025 São Tomé/São Tomé e Principe

Die Flagge von São Tomé e Principe als Grafitti an einer Wand an der Uferpromenande des morgigen Ziels Pricipe.
Der kleine afrikanische Inselstaat São Tomé e Principe liegt 250 Kilometer vor der Westküste des afrikanischen Kontinents.
Er besteht aus der Insel São Tomé (860 km2) mit der gleichnamigen Hauptstadt und der kleineren etwa 100 Kilometer entfernten Insel Principe (140 km2).
Seit Tagen wabert das Thema Malaria durchs Schiff mit der Frage, wie gefährlich sind diesbezüglich die nächsten Häfen im Allgemeinen und São Tomé e Principe im Besonderen.
Deshalb wurde heute um 10:00 Uhr kurzfristig eine Fragestunde mit den beiden Schiffsärzten ins Programm aufgenommen.
Die Quintessenz: Möglichst wenig freie Haut, also lange Hosen und lange Ärmel und gut einreiben mit Insektenschutz, auch die Körperteile, die bedeckt sind, weil die Malariamücken auch durch Stoff stechen können. Für die Kleidung gilt: gedeckte Farben.
Und wenn man trotzdem gestochen wird und Fieber bekommt, gibt es gute Therapiemöglichkeiten.
Es gibt zwei gute Wirkstoffe, um die Viecher abzuhalten, DEET (z. B. in Anti Brumm Forte) und Icaridin (z. B. in Authan Tropical). Bei dem wirksameren DEET muss man darauf achten, dass man sich nach dem Einreiben die Finger gut wäscht, weil es ansonsten bei Berührungen mit Kunststoff zu unerwünschten Reaktionen kommen kann. So kann man sich etwa mit DEET-Fingern die Brille ruinieren.
Auf die Frage, ob diese Mittel an Bord zu kaufen seien, wurde uns gesagt, dass dies prinzipell natürlich möglich sein, nur leider zur Zeit nicht mehr, da der Vorrat durch offensichtliche Hamsterkäufe, die zu spät erkannt und gestoppt werden konnten, aufgebraucht sei.
Gegen 10:30 Uhr, die Fragestunde (bzw. Fragehalbestunde) war gerade vorbei, als die ARTANIA ihren Ankerplatz erreichte.
Ein Blick über die Reling ließ allerdings nichts Gutes erwarten, das Meer war unruhig und eine langgezogene Dünung war zu beobachten.
Es dauerte auch nicht lange bis die Durchsage vom Kapitän kam, dass das für ab 12:00 Uhr nach Abwicklung des behördlichen Papierkrams vorgesehene Tendern auf Grund der Wellen und des Windes nicht möglich ist.
Neu bei dieser Absage war, dass erst gar nicht Hoffnungen geweckt wurden, dass vielleicht später doch noch …
Die übliche Dramaturgie des Nichttenders wurde nicht abgespult.
Neu war nicht nur die ausgefallenen Dramaturgie und Choreographie rund um das Nichttendern, sondern auch eine für den Nachmittag anberaumte Veranstaltung in der Atlantik-Show-Lounge.
Hier erläuterte der Kapitän im Detail, warum ein Tendern bei einer Wellenhöhe von 2 Metern viel zu gefährlich ist und wie es konkret jetzt zu den Wellenbildungen gekommen ist, trotz eigentlich vielversprechender Wetterprognosen. Zum einen sind die Prognosen im derzeitigen Fahrgebiet nicht so zuverlässig wie in anderen Regionen und außerdem gibt es lokale thermische Gegebenheiten, die tagsüber zu starken ablandigen Winden führen können, die nicht zu prognostizieren sind.
Ab 15 Uhr wurde dann doch noch ein Teil der erwähnten und gewohnten Choreografie durchgeführt – die übliche Inselumrundung mit der ARTANIA.
Zwar gibt es bei einer Entfernung von 5 Seemeilen zum Ufer nichts zu sehen bzw. man kann nichts erkennen, aber dafür wurde der Äquator dabei noch zweimal überfahren, wie der Kapitän um 16:00 Uhr augenzwinkernd über Bordlautsprecher verkündete. (Der Äquator verläuft nur ca. 2 Seemeilen südlich von São Tomé.)
158. Reisetag – Samstag, 24.05.2025 Príncipe/São Tomé e Príncipe
Auch heute lagen wir wieder auf Reede und Wind und Wetter waren fürs Tendern eher suboptimal. Ich glaube, der Kapitän hat nur schweren Herzens einer Anlandung mit den Tenderbooten zugestimmt.
Umgekehrt hätte das bedeutet, dass wir dann 9 Seetage am Stück gehabt hätten. Denn unser nächstes Ziel, Banjul in Gambia, ist 4 Seetage entfernt und von Namibia bis São Tomé waren wir 3 Seetage unterwegs plus 2 x Ausfall in São Tomé e Príncipe ergibt 9!
Da hätte es durchaus zu Unmutsbekundungen seitens der Passagiere kommen können, der Meuterei auf der Bounty nicht unähnlich.

Eine genügend große Anzahl von BehördenmitarbeiterInnen sorgte nach einem Frühstück Im Restaurant ARTANIA für wichtige Stempel auf wichtigen Papieren.
Es wurde mehrmals über Lautsprecher gewarnt, dass der Ausstieg an der Tenderpier kritisch ist, da zwischen dem Ausstieg des Tenders und Tenderpier auf Grund der aktuellen Tide eine Höhe von einem halben Meter zu überwinden ist. Also eine gewisse Beweglichkeit wurde vorausgesetzt.
Es war sehr interessant zu beobachten, wie manche Leute den ärztlichen Bekleidungsvorschlag zwecks Malariaprophylaxe umgesetzt hatten. Manche waren eingepackt wie zu einer Wanderung im deutschen November. Sogar eine Mütze mit Ohrenklappen kam zum Einsatz.
Wir ließen uns Zeit und starteten unsere Überfahrt zum Land erst gegen 10:30 Uhr. 20 Minuten brauchte der Tender für eine Überfahrt. Auf halbem Weg fing es an zu regnen. Obwohl es schon den ganzen Morgen stark bewölkt war, waren Doris und ich wie blutige touristische Anfänger ohne Schirme losgezogen. Nachdem der Hölzer’sche Krisenstab getagt hatte, wie ohne Schirm weiter zu verfahren wäre, wurde einstimmig beschlossen, im Tender sitzen zu bleiben und gleich wieder zurück zum Schiff zu fahren, um die Schirme zu holen.
Die zweite Überfahrt gegen 11:30 Uhr war sehr exklusiv.
Außer uns beiden und der 2-köpfigen Tendercrew war nur noch Christine, die Deutschlehrerin für das Hotelpersonal der ARTANIA mit an Bord.
Endlich an Land - dort fiel mir auf, dass ich bei der Aktion „Hole den Schirm“ in der Kabine den Umhängebeutel mit dem Handy zwecks T-Shirt-Wechsel zwangsläufig abgelegt hatte, aber dann verabsäumte, ihn wieder umzuhängen. Jetzt hatte ich zwar einen Schirm, aber kein Handy zum Fotografieren.
Eine erneute Rück- und wieder Herfahrt kam nicht in Frage. Zwecks Fotografieren teilte Doris ihr Smartphone mit mir.
Von der Tenderpier lenkten wir unseren Schritt nach rechts, weil wir wussten, dass man so auf eine kleine Siedlung mit Holz- und Wellblechhütten stößt, fast ohne jegliche Infrastruktur – Afrika. Diesen Weg waren wir vor zwei Jahren schon einmal gegangen.
Leider konnten wir unser Vorhaben nicht ganz zu Ende führen.
Auf Grund des Regens waren die engen oft steilen Wege durch den Regenwald matschig und deswegen glatt, ...
... weshalb wir nicht den gleichen Rundgang wie damals machen konnten und vorzeitig umkehren mussten.

Die Bananen hatten 2 ganz entscheidende Nachteile.
1. Sie hingen zu hoch.
2. Sie waren noch nicht reif.
Da noch genügend Zeit war, passierten wir die Tenderpier und machten noch einen Abstecher in die Ortschaft Santo António.

Die Uferpromenade von Santo António.
Man sieht deutlich, dass das Wetter keine idealen Tenderbedingungen bietet.
Hier waren die Straßen asphaltiert und es gab Strom und fließendes Wasser, aber das ein oder andere Gebäude wurde dem Verfall preisgegeben,...
... deshalb ist „morbider Charme“ vielleicht eine passende Charakterisierung.
Am Abend, die ARTANIA war schon wieder unterwegs, wurde im Bordkino die Übertragung des DFB-Pokal-Finale Bielefeld vs. Stuttgart gezeigt.
159. Reisetag – Sonntag, 25.05.2025 Seetag
Principe war gestern der letzte Tenderhafen dieser Weltreise. Nach fast einem halben Jahr der Tenderei mit den neuen Tenderbooten ist es der Schiffsleitung und der Phoenix Reiseleitung immer noch nicht gelungen, die Passagiere derart zu disziplinieren, dass ein gefahrloses Einsteigen in die Boote möglich ist.
Ob es nun Interesselosigkeit ist, die aufgestellten und sinnvollen Regeln durchzusetzen oder schlicht und ergreifend Ignoranz, das sei dahingestellt.
Möglicherweise bzw. verständlicherweise kann der Leser des Blogs die Heftigkeit meiner Äußerungen (noch) nicht nachvollziehen, deshalb fange ich am besten ganz von vorne an.
Die Tenderboote sind so konstruiert, dass man nach dem Einsteigen in einen der 6 schmalen tiefer gelegenen Bereiche über jeweils 3 Stufen gelangt, wo sich in jedem dieser Bereiche zwei gegenüberliegende Sitzbänke befinden.
Seit Menschengedenken wird appelliert, dass die Leute, nachdem sie sich gesetzt haben, nach hinten durchrutschen sollen und nicht gleich vorne sitzenbleiben, damit die Nachfolgenden nicht behindert werden und über deren Füße stolpern, denn hier unten ist es sehr eng.
Es gibt, ebenfalls seit Menschengedenken, immer wieder Passagiere, die sich störrisch und egoistisch weigern, durchzurutschen, was gerade bei einem schwankenden Boot allen Nachfolgenden das Balancieren erschwert und man höllisch aufpassen muss, nicht zu stürzen.
Die Besatzungen der Tenderboote duldeten schon immer dieses asoziale Verhalten. Ich habe nicht den Eindruck, dass sie je von der Schiffsleitung, sprich Kapitän oder Sicherheitsoffizier, angewiesen worden sind, in solchen Fällen einzuschreiten.
Aber selbst wenn Phoenix-Leute mit im Boot sind, ändert sich nichts, denn auch sie schreiten nicht ein, frei nach dem Motto, das sollen die Passagiere unter sich regeln.
Aber versuche mal, einen ignoranten Passagier zu bitten, er möge durchrutschen. Erfahrungsgemäß sind Menschen, die ihre Mitreisenden ohne irgendwelche Bedenken behindern, Argumenten nicht sehr offen zugänglich. Im Gegenteil, meistens spiegeln die Antworten auf eine Bitte um Weiterrutschen diese asoziale Einstellung sehr deutlich wider.
Bei den neuen Tenderbooten kommt eine weitere Gefahrenquelle hinzu, die wohl anfangs von den Verantwortlichen als solche gar nicht erkannt worden war.
Auf der Ebene des Einstiegs befinden sich hohe Sitze, die man mit einem Barhocker vergleichen könnte.
Die „Armlehnen“ dieser Sitze dienen als Haltegriffe, wenn man die 3 bereits erwähnten Stufen hinuntersteigen muss.
Obwohl diese "Hochsitze" denkbar unbequem sind, sind es die ersten, die in Beschlag genommen werden.
Dann sind aber die Haltegriffe ihrer Funktion beraubt, weil der Allerwerteste des oder der Sitzenden verhindert, den Griff umfassen zu können.
Irgendwann ist Phoenix darauf gekommen, dass diese Sitze frei bleiben müssen, bis alle eingestiegen sind, dann kann eventuell ein Nachzügler dort noch platziert werden. Aber das ist reine weltfremde Theorie, auch wenn im Tagesprogramm und in den Durchsagen darauf hingewiesen wird.

Auszug aus dem Tagesprogramm vom 24.5.2025.
Die Regel "Durchrutschen" ist hier gar nicht (mehr) aufgeführt, wurde aber meist per Lautsprecherdurchsage am Tag des Tenderns noch einmal bekannt gegeben.
Da auch diese Notwendigkeit, nämlich die "Hochsitze" frei zu lassen, nicht durchgesetzt wird, haben wir jetzt noch eine Gefahrenquelle mehr.

Wenn man hier trotzdem versucht den Griff zu umfassen, wird das eventuell noch als übergriffig ausgelegt.
Wenn man nun von einem auf dem begehrten "Hochsitz" thronenden gut genährtem Hintern genötigt wird, ohne sich festhalten zu können, freihändig in einem schwankendem Boot drei Stufen hinunter zu balancieren, ist das nicht nur unnötig, sondern auch gefährlich.
Aus diesem Grund werde ich auch einen entsprechenden Appell an Phoenix in Bonn richten:
Liebe Phoenix-Reiseleitung!
Mit einem halbherzigen Appell im Tagesprogramm ist es nicht getan. Sie müssen ihre Anordnung nicht als vage Bitte artikulieren, sondern auch ernsthaft durchsetzen. Oder wird man erst wach, wenn etwas passiert, jemand stürzt und sich dabei zu allem Überfluss auch noch verletzt?
Ich weiß, Phoenix ist eine andere Firma als die Schiffsbesatzung, die von BSM Cruise Service gestellt wird. Aber Phoenix ist mein Vertragspartner, also wirken Sie bitte darauf hin, dass die Tendercrew autorisiert und qualifiziert wird, die zwei simplen Regeln durchzusetzen.
- Obere Sitze freilassen
- Durchrutschen
Auf der jetzigen Weltreise gibt es zum Glück keine Tenderhäfen mehr. Aber im nächsten Jahr werden wir, sofern wir gesund bleiben, wieder an Bord sein. Dann dürfen wir wohl erwarten, dass das Tendern nicht wieder ein ständiger Quell der Gefährdung und des Ärgernisses ist, weil wir seiltänzerische Fähigkeiten haben müssen, um unversehrt einen Sitzplatz im Tenderboot einzunehmen.
Oder ist Phoenix als Veranstalter tatsächlich unfähig, offensichtliche Gefahrenquellen für Passagiere beim Tendern dauerhaft zu beseitigen? Wird uns nicht ständig gesagt, Sicherheit sei oberstes Gebot an Bord? In Bezug auf das Tendern scheint das tatsächlich leeres Geschwätz zu sein.
160. Reisetag – Montag, 26.05.2025 Seetag (2/4)
Da sich heute nichts besonderes ereignet hat, kann ich über ein Internetproblem und über dessen Lösung berichten. Gleich vorweg, das Problem lag nicht am ARTANIA-WLAN, im Gegenteil. Der IT-Offizier hatte zur Lösung beigetragen.
Irgendwann im Indischen Ozean, als wir Afrika näher kamen, konnte ich auf einmal die Seite meiner Bank nicht mehr erreichen. Beim Aufruf der Seite erschien folgende Fehlermeldung:
Ich schilderte dieses Problem sowohl meiner Bank als auch der IT-Abteilung der ARTANIA. Die Antworten der Bank waren wenig hilfreiche Tipps wie z. B. den Browser-Cache zu löschen (was ich längst getan hatte) oder den Router neu zu starten.
Die ARTANIA-IT konnte zwar konkret auch nicht sagen, wo genau das Problem lag, aber ich sollte mal versuchen mit Hilfe der kostenlosen Basisversion der Software Planet VPN wieder auf die WEB-Seite der Bank zu gelangen.
VPN ist die Abkürzung für Virtual Private Network. Und was bedeutet das? Eigentlich dient VPN dazu, anonym und standortunabhängig im Netz surfen zu können (wird aber auch gern mal von Internet-Kriminellen missbraucht), hat aber auch den Nebeneffekt, dass man beim Zugriff auf eine WEB-Seite dieser vorgaukeln kann, man hätte die Zugriffsanfrage z. B. aus Deutschland gestellt.
Und siehe da, kaum hatte ich über die VPN-Software “Verbinden“ und “Deutschland“ ausgewählt, klappte auch der Zugriff auf Weltsparen.de wieder.

In der kostenlosen Basisversion für Windows stehen nur Server in Deutschland, Niederlande, USA und Großbritannien zu verfügung. Das genügte vollkommen für meine Zwecke.
Vor einigen Tagen musste ich eine Rechnung bezahlen. Weder mit PayPal noch über die Kreditkarte hat das geklappt, die Zahlung wurde nicht akzeptiert. Also kam Planet VPN wieder zum Einsatz. Jetzt erkannte ich auch, wieso die Zahlung abgelehnt wurde. Die Satelliten von Elon Musk, über die das Schiffsinternet läuft, bauten die Internetverbindung über einen Server in Nigeria auf. Das kam den Bezahldiensten anscheinend verdächtig vor. Die Information, über welchen Server in welchem Land man normalerweise verbunden ist, sieht man direkt nach dem Aufruf von Planet VPN.

Mittlerweile peilen die Satelliten einen Server in Spanien an, deshalb braucht bei kritischen Internetzugriffen die VPN-Software nicht mehr aktiviert zu werden.
In den entsprechenden Stores gibt es diese Software auch für Android- und Apple-Samrtphones.
161. Reisetag – Dienstag, 27.05.2025 Seetag (3/4)
Der dritte Seetag der Passage nach Gambia war pickepackevoll mit nicht-alltäglichen Programmpunkten.
Los ging es zur Mittagszeit mit
Am Nachmittag mussten wir für 15:30 Uhr eine schwierige Entscheidung treffen. Entweder Kaffeestunde oder
Wir entschieden uns für den Captain‘s Talk, weil das beim letzten Mal interessant und kurzweilig war.
Leider war der Vortrag von unserem Kapitän Müller fast identisch mit dem von vor knapp 2 Wochen.
In der Zwischenzeit gab es in Durban bekanntlich einen Passagierwechsel und für zugestiegenen Passagiere war der Vortrag natürlich neu.
Am Abend gab es für die Weltreisegäste ein besonderes Bonbon, den „Highway No. 1“. Hinter diesem Titel verbirgt sich eine Einladung in die Katakomben des Schiffs ganz unten auf Deck 1. Hier gibt es einen schmalen Gang durch das gesamte Schiff. Links und rechts vom Gang befinden sich verschiedenste Räume wie Werkstätten, Läger etc. Die meisten dieser Räume waren nach wie vor tabu und durften nicht betreten werden.
Aber entlang des gesamten Gangs waren etliche Ess- und Getränkestationen aufgebaut, ...
an denen wir uns bedienen durften. Sowohl das Getränkeangebot (Bier, Wein, Spirituosen) als auch die Auswahl an Speisen war äußerst vielfältig (von Sushi bis Hamburger).
Es muss ein unheimlicher Arbeitsaufwand gewesen sein, das alles aufzubauen und zu dekorieren.

... wenn man Nachschub holen wollte, musste man zurück auf den vollen Highway to Hell - pardon Highway No. 1.
Wir blieben jedoch nicht allzu lange dort: Zuviel Gedränge und zu laute Musik (obwohl die Musikauswahl recht gut war, z. B. Queen).
So hatten wir Gelegenheit der Premiere
beizuwohnen.
Die aus Schweden stammende Sängerin Dorotea Katthän fesselte mit ihrer gesanglichen Darbietung von Liedern aus verschiedensten Filmen, gepaart mit ausgewählten emotionalen Filmszenen, die Zuschauer.
Das war eine gelungene kurzweilige Dreiviertelstunde.
Anschließend genehmigten wir uns noch einen Absacker in Harry’s Bar, einschließlich zweier Käsespieße vom Late-Night-Buffet, bevor es in die Falle ging.
162. Reisetag – Mittwoch, 28.05.2025 Seetag (4/4)
Die ARTANIA war heute im Vampir-Fieber. Am Abend kam das Musical „Tanz der Vampire“ zur Aufführung.
Das hatte Auswirkungen bis zur Deko am Buffet zum Late-Night-Snack.
Die Aufführung war ein großer Erfolg und wurde von allen Seiten sehr gelobt.
163. Reisetag – Donnerstag, 29.05.2025 (Himmelfahrt) Banjul/Gambia
Da heute auch Vatertag war, lud Phoenix alle Väter und solche die es hätten sein können um 9:30 Uhr zu einer Deckwanderung mit Bollerwagen und Dosenbier ein.
Da unsere Ankunft im Hafen von Banjul erst um 11:00 Uhr erfolgen sollte, war für solche Vergnüglichkeiten noch genügend Zeit.
Gegen 11:30 Uhr trafen wir uns am Hafenausgang mit Ziggy.
Ziggy ist ein einheimischer Guide, mit dem wir vor zwei Jahren eine wunderschöne Tour unternommen hatten. Seitdem sind wir in Kontakt geblieben. Da seine Geschäfte eher schlecht laufen, habe ich für ihn schon vor längerer Zeit eine kleine Internetseite gebastelt (https://ziggy.hoelzer24.de ) und einige Tage vor der Ankunft der ARTANIA in Banjul auf Facebook nochmals die Reklametrommel für ihn gerührt und das sogar mit Erfolg.
Das Ehepaar Daniela und Frank sind so auf ihn aufmerksam geworden und haben eine Tour bei ihm gebucht.
Für uns hat Ziggy im Vorfeld einen Fahrer gebucht, der uns lediglich zu einem Ressort, dem Kombo Beach, fahren und am späten Nachmittag wieder abholen sollte.
Die Fahrt zu dem 17 Kilometer entfernten Ressort sollte hin und zurück 25 € kosten. Uns war von Anfang an klar, dass diese Preisangabe nur für die einfache Strecke gilt, trotz gegenteiliger Beteuerung. Und so war es auch. Kurz vor dem Einsteigen in das Fahrzeug und unserer obligatorischen Frage, ob es sich bei den 25 € um den Betrag für beide Fahrten handeln würde, war von einem Missverständnis und von 50 € die Rede. Der fällige Kompromiss pendelte sich bei 40€ ein. Ein extra Trinkgeld war da natürlich nicht mehr drin.
Gleich nach dem Start machte uns der Fahrer ein Zusatzangebot: Einschalten der Klimaanlage für 10 € Aufpreis. Wir begnügten uns mit dem Öffnen der Seitenfenster, das war in den 40 € inklusive.
Die nächste Hürde, die wir allerdings mit Bravour gemeistert haben, war 500 Meter vor dem Kombo Beach.
Dort befindet sich eine Brücke, die jetzt allerdings für Fahrzeuge gesperrt war.
Da wir im gleichen Ressort vor 2 Jahren schon mal waren, kannten wir den Weg dorthin, sodass wir das Angebot des Fahrers, uns dorthin zu begleiten (ohne Aufpreis!) ausschlagen konnten.
Vor zwei Jahren hatte der Tagespass vom Kombo Beach nur 250 Gambia Dollar (GMD) gekostet, das waren etwas mehr als 3 Euro. Jetzt mussten wir 2.000 GMD pro Person berappen (ca. 25 €), allerdings beinhaltete dieser Preis einen Verzehrgutschein für umgerechnet 10 €.
Nachdem wir Poollandschaft und Restaurant ausgiebig genutzt hatten, wurde es Zeit für einen kleinen Spaziergang an dem wenig bevölkerten Strand.
Am Strand waren ca. 20 Männer damit beschäftigt mühsam und mit viel Krafteinsatz ein Schleppnetz an Land zu ziehen.
Die Ausbeute war sehr bescheiden.
Das Netz wurde danach mit einem kleinen Ruderboot an einer anderen Stelle wieder ausgebracht und die Prozedur ging wieder von vorne los.
Im Laufe unseres Spaziergangs gesellte sich ein junger Einheimischer zu uns. Nach den üblichen Fragen „How are you“ und „Where do you come from” wich er nicht mehr von unserer Seite. Unsere Befürchtung, dass er uns etwas verkaufen oder irgendeine Dienstleitung anbieten wollte, traf nicht zu. Zur baldigen Verabschiedung machte ich noch ein paar Fotos.
Tamsir, so nannte sich der junge Mann, bat darum, ihm die Fotos mit WhatsApp zu schicken, was ich sofort machte, als wir wieder im Ressort waren, wo es WLAN gab (unsere Welt-Sim-Karte funktionierte in Gambia nicht).
Er bedankte sich, ebenfalls per WhatsApp, mit diesem Foto. Ist das tatsächlich der gleiche nette junge Mann vom Strandspaziergang?
Unser Fahrer erwartete uns pünktlich um 17:00 Uhr an der Rezeption und wir wanderten zu seinem Fahrzeug jenseits der Brücke und er brachte uns zurück zum Hafen.
Wegen der langen Liegezeit bis 23:00 Uhr war es kein Problem, noch ein wenig durch die Hafengegend zu stromern, ...
... denn hier herrschte reges afrikanisches Treiben, in das wir eintauchen wollten.
Es war nicht immer ganz einfach, die „Begleiter“, die sich uns ungefragt anschlossen („How are you“), um uns dann dies oder das zu zeigen, wieder los zu werden. Manchmal mussten wir ein wenig massiv werden.
Voller Eindrücke kehrten wir gegen halb acht zurück zum Schiff.
Daniela und Frank waren übrigens von ihrer Tour mit Ziggy restlos begeistert.
In der Nacht schaffte die ARTANIA ganz locker die 100 Seemeilen bis Dakar.
164. Reisetag – Freitag, 30.05.2025 Dakar/Senegal
Heute hatte wir genau ein Ziel im Auge: das Monument de la Renaissance africaine (Denkmal der afrikanischen Wiedergeburt).
Als wir uns langsam für den Landgang fertig machten (Sonnenschutz, Rucksack packen etc.) erfolgte eine Durchsage, dass die für heute 10:00 Uhr angesetzte Rettungsübung für die Crew derart ablaufen soll, dass dabei sämtliche 500 Crewmitglieder das Schiff verlassen werden.
Sodann soll eine Demonstration über den Gebrauch einer Rettungsinsel erfolgen.
Die Rettungsboote sind für die Passagiere, die Rettungsinseln sind hauptsächlich für die Besatzung vorgesehen.
Das Foto zeigt einen Container, in dem die Insel (für 25 Personen) verpackt ist.
Ganz klar, dass wir uns das nicht entgehen lassen konnten, das Monument musste warten.
Als wir uns auf der Pier schon mal positionierten, sahen wir, dass an unserer Anlegestelle ein großer Teppich aus ölverschmierten Plastikmüll trieb.
Es sah nicht so aus, dass die Quallen in dieser Brühe noch lange leben würden.
Der erste Teil der Rettungsübung bestand darin, dass ein Team im Inneren des Schiffs eine Bombe suchen sollte. Wie diese Suchaktion ausging, kann ich nicht sagen, aber das Resultat war, dass der Kapitän das Kommando zum Verlassen des Schiffs gab.
Über die beiden Gangways wurde das Schiff evakuiert.
Es dauerte seine Zeit, bis alle 500 Frauen und Männer der Schiffsmannschaft an der Pier angetreten waren.
An einem Kran hing die Rettungsinsel über die Reling, noch verpackt in ihrem weißen Container.
Mit einem lauten Knall barsten die beiden Hälften des Containers auseinander und die Rettungsinsel blies sich in Sekundenschnelle auf.
Langsam wurde sie die Bordwand heruntergelassen und dabei nahm das Zelt über den aufgeblasenen Gummiwulsten Form und Gestalt an.
Nachdem die Rettungsinsel am Boden angekommen war, mussten sämtliche Crewmitglieder auf der einen Seite in die Insel hineinklettern und auf der anderen Seite wieder hinaus.
Auch das nahm ordentlich Zeit in Anspruch.
Zu guter Letzt wurde das Kohlendioxyd herausgelassen , mit dem die Schwimmkörper aufgeblasen worden waren und mit vereinten Kräften wurde, wie aus einer Luftmatratze, der Rest herausgequetscht.
Bewundernswert fand ich, dass die Insel zusammengerollt und zurück in den Container verfrachtet wurde und das beim ersten Versuch.
Wenn ich früher meinen Schlafsack zusammenzurollte, passte er nie auf Anhieb in seine Hülle. Und beide Aktivitäten – Schlafsack und Rettungsinsel zusammenrollen - sind durchaus vergleichbar.
Mit vereinten Kräften mehrerer starker Männer wurde der Container über eine Ladeluke zurück ins Schiffs verfrachtet.
Dort wird die Insel wahrscheinlich wieder fit gemacht, um als Rettungsmittel an seinem vorgesehenen Platz für alle Fälle zur Verfügung zu stehen. So ein Teil kostet schließlich so um die 5.000 Euro.
Das eben beschriebene Schauspiel dauerte gut 1 ½ Stunden, sodass wir unseren eigentlichen Landgang erst um 11:30 angehen konnten.
Um zu dem Monument, dass man laut Reiseführer gesehen haben muss, zu gelangen, brauchte es ein Taxi, denn die 12 Kilometer dorthin zu Fuß zu gehen, wäre keine gute Idee gewesen.
Gleich an der Pier standen einige gelbe Taxen und man sah uns schon von Weitem an, dass wir eines bräuchten. Die übliche Verhandlung begann damit, dass wir klar und deutlich unseren Wunsch artikulierten:
- Fahrt zum Monument de la Renaissance africaine (12 Km) ohne Zwischenstopps Märkte, Panoramafahrten.
- 1 Stunde Aufenthalt am Monument.
- Fahrt zurück zum Hafen ohne irgendwelche Schnörkel.
Das Angebot kam prompt und wie aus der Pistole geschossen: 100,00 Euro!
Leider kannten wir nicht die englische Übersetzung von: „Wir sind doch nicht mit dem Klammersack gepudert.“
Wir beendeten die Diskussion und sofort standen weitere Verhandlungspartner zur Verfügung. Auch Angebote über 50 € und 35 € lehnten wir ab.
Dann schwangen wir selbst die argumentative Keule.
Laut Internet-Taxi-App kostet die einfache Fahrt ca. 5 €, daher unser Angebot: 5€ für hin, 5€ für zurück und 5€ obendrauf. (Leider funktionierte unsere Welt-E-Sim,-Card auch hier im Senegal nicht, sonst hätten wir über die Taxi-App uns ein Fahrzeug besorgt).
Ein junger Mann aus dem Trupp der Anbieter nahm unser Angebot an und bat uns, ihm zu folgen.
Wir gingen mit ihm ein Stück des Wegs und gelangten zu einem Parkplatz. Wir nahmen an, dass dort sein Auto steht, aber weit gefehlt. Wir überquerten den Parkplatz und er beschwichtigte uns, dass wir bald da seien, denn wie bereits erwähnt, hielten wir es für keine gute Idee, zu Fuß zum Monument traben, denn in Afrika ist es meistens sehr heiß.
Schließlich liefen wir tatsächlich auf ein gelbes Taxi zu. Da saß aber schon ein Fahrer drin. Der junge Mann bat uns einzusteigen (beide bitte hinten) und er stieg vorne ein. Wir klopften noch einmal die Eckpunkte unserer Verhandlungen ab und die Fahrt ging los.
Die ersten Kilometer durch die City der 1,2 Millionenstadt waren wegen der vielen Autos auf den Straßen sehr zäh, aber nach einer knappen halben Stunde waren wir am Ziel.
Wir wollten einige unserer Sachen im Fahrzeug lassen, aber davon riet uns der junge Mann ab, denn das Taxi fuhr, nachdem wir drei ausgestiegen waren, wieder weg.
Bis zur Plattform am Fuß des gewaltigen Monuments mussten wir erst noch etwas mehr als 200 Stufen bewältigen.
Der junge Mann wollte uns begleiten, aber das erließen wir ihm, worüber er anscheinend recht dankbar war.
Das Monument ist mit 52 Metern Höhe die höchste Statue Afrikas.
Ich wunderte mich etwas über die recht freizügige Darstellung der Frau, schließlich ist der Islam mit über 90% Anteil im Senegal vertreten.
Wie ich später nachlesen konnte, führte dies auch tatsächlich zur Kritik, aber da stand das Monument, das von einer nordkoreanischen Firma zwischen 2008 und 2010 errichtet wurde, schon unverrückbar auf dem Sockel.
Wir brauchten nicht ganz die vereinbarte Stunde, um wieder unten anzukommen.
Unser junger Mann hielt ein Taxi an, von denen ständig welche vorbei kamen, sprach mit dem Fahrer und das Taxi fuhr weiter.
Jetzt erst begann ich das Geschäftsmodel des jungen Mannes zu begreifen.
Er handelt einen Pries mit einem Touristen aus und besorgt die Taxis, mit denen er ebenfalls einen Fahrpreis für eine Teilstrecke aushandelt. Er muss nun so verhandeln, dass von dem Geld, das er von dem Touristen bekommt, noch etwas übrig bleibt.
Die Taxifahrer sind also praktisch nur seine Subunternehmer und er selbst ist Dienstleister, der sich um die Transporte kümmert.
Es war wohl nicht ganz einfach, ein Taxi zu finden, dass in unserem Preissegment lag, ...
... aber schließlich hielt eine Rostlaube an, mit der das Budget anscheinend nicht überschritten wurde.
Wir konnten also einsteigen, unser Dienstleister wieder vorn.
Doris und ich beschlossen, unser Zahlung um 5 Euro zu erhöhen, weil die Gewinnmarge sonst doch etwas schwach ausgefallen wäre.

Heute war Freitag, also der Tag des Freitaggebets des Islam.
Wir kamen auf der Fahrt zum Hafen durch eine Straße, an der auf beiden Seiten auf einer Länge von mehreren hundert Metern die Gläubigen mit ihren Gebetsteppichen standen, bereit sich hinzuknien zum Gebet.
Die Rückfahrt ging etwas schneller als die Hinfahrt, wo im Hafen immer noch Taxen auf Kundschaft warteten, genau wie die Souvenierhändler, die etwas abseits von der ARTANIA in der prallen Sonne auf Decken ihre Waren feil boten.
Bei aller afrikanischen Exotik, die wir gestern in Banjul und heute bei der Fahrt in Dakar auf den Straßen gesehen haben, ist eines klar, unseren ersten 6er im Lotto hatten wir gewonnen, als wir in Deutschland geboren wurden und nicht in Afrika.
Dies war heute der letzte Hafen in Afrika. In 2 Tagen, am Montag, werden wir auf Gran Canaria wieder in Europa sein. Hier geht die Weltreise zu Ende.
Doris und ich werden aber noch knapp 3 weitere Wochen auf der ARTANIA bleiben