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Weltumrundung mit der ARTANIA 2024/2025

In 185 Tagen um die Welt über Südamerika, Südsee, Down Under und Südostasien zurück nach Europa (17.12.2024 - 19.6.2025)

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137. Reisetag – Samstag, 03.05.2025 Seetag

Mittlerweile hatten wir heute den 4. Seetag in Folge.
Die Reiseleitung lässt sich immer wieder etwas einfallen, damit es den Leuten nicht langweilig wird und sie am Ende einen Lagerkoller bekommen.
So gab es im heutigen Tagesprogramm wieder einige völlig neue Programmpunkte wie den Tanztee oder das Wale-Suchen.

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Aber auch der beliebte Grillabend wurde wieder angeboten.

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Doris nahm heute an einer sogenannten Küchenbesichtigung teil, die den Namen allerdings nicht so richtig verdient hatte.

 

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Küchenchef Aleksei Anisimov.



Die Besichtigungsruppe wurde in einen Vorraum geführt und der Küchenchef Aleksei Anisimov hielt einen längeren Vortrag ...

 

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... und stellte die Köche vor.

 

Die Räume der Großküche durften aus Sicherheits- und Hygienegründe nicht besichtigt werden und somit gab es keine Möglichkeiten, mal in die überdimensionalen Töpfe zu gucken.
Hier könnte doch die Idee der gestrigen „virtuellen Brückenführung“ kopiert werden. Bei der virtuellen Brückenführung präsentierte der Kapitän in der Atlantik Lounge detaillierte Fotos von der Brücke und den dort vorhandenen Gerätschaften und erklärte deren Funktionen. Die „echte“ Brückenbesichtigung war dann nur ein schnelles Durchschleusen der Leute, um die Störungen der dortigen Arbeitsabläufe zu minimieren.
Bei einer „virtuelle Küchenführung“ könnte man dann auch in die Töpfe gucken.

 

 

138. Reisetag – Sonntag, 04.05.2025 Seetag

Und am Seetag Nummer 5 gab es wieder etwas völlig Neues. Die Phoenix-Ideenschmiede arbeitete anscheinend auf Hochtouren.

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Die Rundenzähler bei ihrer akribischen Arbeit.

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Für jede gelaufene Runde erhält der Läufer einen Stempel auf seinen "Laufzettel".

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Die Verpflegungsstation.

 

Am Ende konnten mehr als 600 gelaufene Runden bilanziert werden.

 

 

 

139. Reisetag – Montag, 05.05.2025 Seetag

Auch heute wurden die Passagiere mit Programmpunkten, die es bisher noch nicht gegeben hatte, bei Laune gehalten.

Da ist zunächst der Captain‘s Talk zu nennen.

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Kapitän Burkahardt Müller erläuterte in einem Powerpoint-Vortrag technische Aspekte rund um Schiffe im Allgemeinen und um die ATTANIA im Besonderen. So lernte der aufmerksame Zuhörer etwa  physikalische Details über das Zusammenspiel zwischen Schiffsschraube und Ruder oder inwieweit starker Wind das Anlege- oder Ablegemanöver erschweren kann. Für die Windgeschichte musste sogar ein wenig Mathematik herhalten. Die Kraft, die auf das Schiff wirkt, kann über die Formel
F = K × A × V2
berechnet werden:

Wobei:

  • F: Kraft,
  • K: schiffsspezifische Konstante (Koeffizient),
  • A: (Angriffs)Fläche,
  • V: Geschwindigkeit.

Interessant an dieser Formel ist, dass die Windgeschwindigkeit als quadratische Größe eingeht, das heißt, dass z. B. doppelte Windgeschwindigkeit eine 4-fache Kraft bewirkt.

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Wie gehabt: Letzte Reihe = schlechte Fotos. ☹

 

Die Atlantik Lounge war sehr gut besucht.
Erst ab 17:45 Uhr verließ dann doch der ein oder andere Zuhörer den Saal, was aber nicht an der in geringen Dosen eingestreuten Physik und Mathematik gelegen hat, sondern wohl eher dem Abendessen geschuldet war, für das ab 18:00 Uhr die Pforten der Restaurants geöffnet werden. Denn es ist bei einigen ein beliebter Brauch, sich schon vor den Öffnungszeiten an den Restauranttüren zu positionieren, um sofort bei deren Öffnen dem Lieblingstisch zuströmen zu können.

Nachdem der Kapitän noch einige Fragen aus dem Auditorium beantwortet hatte, ging nach zwei Stunden eine gelungene Veranstaltung zu Ende.
Ich hoffe auf eine Fortsetzung.

Ebenfalls neu war die Einstimmung auf die heutige abendliche Show.

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Da die Show „Crazy“ sein würde, wurde das Treppenhaus vor der Atlantik Show Lounge für eine halbstündige verrückte Mini-Party „missbraucht“.

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Der Sekt- und Saftausschank.

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Das zum Foyer umfunktionierte Treppenhaus.

 

 

140. Reisetag – Dienstag, 06.05.2025 Seetag

Heute war der letzte der 7 Seetage am Stück. An Bord gab es keine besonderen Vorkommnisse, während in Deutschland der neue Kanzler mit gewissen Hindernissen gewählt wurde.

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Nach der Kaffeestunde spielten Doris und ich, wie sehr oft an Seetagen, in der Kopernikus Bar eine Partie Scrabble.
Meist gewinnt Doris.☹

 

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Sonnenuntergang war bereits um 17:40 Uhr.

 

 

141. Reisetag – Mittwoch, 07.05.2025 Port Louis/Mauritius

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Nach 7 Tagen auf See und zurück­gelegten 3.205 Seemeilen (5.935 Kilometer) machte die ARTANIA in Port Louis, der Haupt­stadt des Insel­staats Mauritius an der Pier des Passagier­-Terminals fest.

 

Wir lagen hier auch schon in 2020 und 2023 für jeweils 3 Tage. Seinerzeit fand hier jeweils ein Passagierwechsel statt, deshalb damals die langen Liegezeiten. Wir hatten natürlich die reichlichen Liegezeiten genutzt, Port Louis und die nähere und weitere Umgebung zu erkunden.
Dementsprechend begannen wir unseren heutigen Landgang eher entspannt und wir gehörten nicht zu der Klientel, die schon an der Ausstiegsluke steht, bevor überhaupt die Gangway angebracht worden ist. 😊.

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Bevor wir das Schiff verlassen konnten, mussten wir erst noch das Beilegen des Versorgungsschiffs an die ARTANIA beobachten.
Die ARTANIA wollte 700 Tonnen Treibstoff bunkern.

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Hierzu musste das Versorgungsschiff an der ARTANIA vertäut werden.

 

In der von Phoenix am Vorabend herausgebrachten Landgangsinformation war zu lesen, dass die Kosten für eine Taxifahrt ins 2 Kilometer entfernte Zentrum 40 Euro kosten sollte. Das klang zwar unwahrscheinlich, aber es schien zumindest zu signalisieren, dass Taxifahrten nicht zum Schnäppchenpreis zu haben waren.
Die Preisverhandlungen begannen allerdings nicht bei 40 €, sondern „nur“ bei 20 € und waren dann aber bei10 € restlos ausgereizt.
Da der Fußweg sogar noch um 500 Meter kürzer war als die 2 Straßenkilometer für PKW, war Laufen beinahe alternativlos.

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Aber mit den knapp 2 Kilo­metern bis zur Water­front und weiter zum Place d'Armes und der Markt­halle war es nicht getan.

 

Diesmal nahmen wir die Zitadelle „Fort Adelaide“ in Angriff. Bei unserem letzten Aufenthalt betrachteten wir diese Steinfestung aus dem 19. Jahrhundert nur von unten, da sie, wie bei Festungen nicht unüblich, auf einem 100 Meter hohen Hügel gebaut wurde und der schweißtreibende Aufstieg ein erhebliches mentales Hindernis darstellt.

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Aber diesmal gingen wir es tatsächlich an.

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Gemäß den Standard­texten in den ein­schlägigen Reise­führern wurden wir nach einem anstrengen­dem Auf­stieg mit einem atem­beraubenden Aus­blick belohnt.

 

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Auf dem Rückweg kauften wir noch ein paar Bananen und Apfelsinen ein und kehrten total durchgeschwitzt auf die ARTANIA zurück.

 

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Die Dose BINTANG stammt noch aus Bali.


Man kann sich übrigens nicht nur mit einem „atemberaubenden Ausblick“ belohnen, sondern auch gleich nach der Rückkehr mit einem kühlen Bier aus dem Kabinen-Kühlschrank.

 

Ein echter Passagierwechsel fand diesmal nicht statt, weil hier ja kein Reiseabschnitt gemäß Katalog zu Ende gegangen war.
Allerdings stiegen etwa 150 neue Passagiere ein. Platz genug war vorhanden, da wir seit dem Start der Etappe „Von der Götterinsel Bali bis nach Südafrika!“ mit nur 350 Gästen unterwegs waren.
Die Reisebüros Holdenried Reisen und COLUMBUS Reisen hatten für die Strecke Port Louis – Kapstadt ein entsprechendes Kabinenkontingent gechartert.
Somit waren jetzt 500 Passagieren an Bord, eine immer noch angenehme Anzahl.
Um 18:00 Uhr verließ die ARTANIA ihren Liegeplatz am Passagierterminal und nahm Kurs auf den nur 138 Seemeilen entfernten Hafen Le Port auf La Réunion.

 

 

142. Reisetag – Donnerstag, 08.05.2025 Le Port/La Réunion

La Réunion gehört zu den sogenannten französischen Überseegebieten und gehört somit auch zur Europäischen Union, aber nicht zum Schengen-Raum, schreibt Wikipedia.
Ganz wichtig für die meisten Passagiere war, dass für Telefon und mobilen Internetzugang keine Roaming-Gebühren anfallen, da wir uns ja quasi “mitten“ in Europa befanden.

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Riesige Einzelteile von Windrädern aus dem französischen Mutterland lagern hier im Hafen.
Von den Bergen drohen Regenwolken.


Der Name Le Port (franz.: Der Hafen) für eine Hafenstadt ist einfach und zweckmäßig, aber nicht sehr kreativ.

 

Le Port liefen wir, genau wie Mauritius, schon 2023 und 2020 an und zwar in jedem der Jahre zweimal, was an der etwas außergewöhnlich Routenführung lag:

  • Anlaufen Le Port (Liegezeit 1 Tag),
  • danach Anlaufen Port Louis/Mauritius (Liegezeit 3 Tage mit Passagierwechsel)
  • und danach wieder Le Port (Liegezeit 1 Tag).

Warum ich das extra erwähne? Um zu erklären, warum heute unser Landgang äußerst kurz ausgefallen ist, da wir hier schließlich schon viermal waren. Sightseeing in Le Port selbst und auch in der Hauptstadt Saint-Denis muss man nicht unbedingt mehrmals machen. Außerdem war heute Feiertag, der sogenannte VE-Day (Victory in Europe), der Gedenktag an das Ende des 2. Weltkriegs durch die Kapitulation Deutschlands.

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Heute kein Ticketverkauf.


Das hatte schon mal zur Folge, dass der sonst eingesetzte (kostenpflichtige) Shuttle in die City heute nicht fuhr.

 

Dass die Geschäfte weitgehend geschlossen blieben, war jetzt nicht so entscheidend.
Die Information am Hafenausgang konnte uns auch nicht den ungefähren Taxipreis in die Stadt nennen. Die Auskunft, „die fahren mit Taxameter“ konnten wir nicht in Euro (der hier Zahlungsmittel ist) umrechnen.
Die Wetterprognose war auch nicht so rosig, da Regen angesagt war.

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Wohlwissend, dass am Feiertag die Haltestelle am Hafen nicht angefahren wird, nahmen wir hier erst mal Platz, um unser weiteres Vorgehen zu beratschlagen.

 

So fiel letztlich die Entscheidung, vom Hafenausgang mit dem Hafen-Shuttle (nicht zu verwechseln mit dem City-Shuttle) zurück zur ARTANIA zu fahren, eine Runde im Pool zu schwimmen und schwerpunktmäßig zu faulenzen.

 

 

143. Reisetag – Freitag, 09.05.2025 Seetag

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Mit beinahe Höchst­ge­schwin­dig­­­keit (20 Knoten = 37 km/h) rasen wir auf Durban/Südafrika zu – Ankunft am Montag, 12.5.2025.

 

Madagaskar lassen wir links liegen (eigentlich steuerbord, also rechts), weil wir keine Zeit haben. Wir müssen ja noch um ganz Afrika rum, weil die Abkürzung durch das Rote Meer und den Suezkanal zurzeit zu gefährlich ist.
Als vor 3 - 4 Jahren die Route von Phoenix geplant wurde, gab es das Problem mit der Terrororganisation der Huthis noch nicht.
Aber dann musste im Nachhinein bei gleicher Zeitvorgabe (2.6.2025 Ankunft zumindest irgendwo in Europa) und viel längerem Weg eine Alternative gefunden werden. Die Alternativroute hat nun den Nebeneffekt, dass viel und schnell gefahren wird und sich außerdem zwangsläufig die Anzahl der Landgänge reduziert.

 

 

144. Reisetag – Samstag, 10.05.2025 Seetag

In den Tagesprogrammen sind immer mal wieder die folgenden Hinweise zu lesen …

  • AUS GEGEBENEN ANLASS Wir möchten Sie bitten, keine Liegen auf den Außendecks sowie im Ruheraum des Spa-Bereichs über längere Zeit ungenutzt zu reservieren.
  • Es wird gebeten, davon abzusehen, Füße auf Stühle, Polster oder Fensterbänke zu legen.
  • Es wird gebeten, sich vor dem Betreten der Restaurants die Hände zu desinfizieren.

… aber ob in China ein Sack Reis umfällt oder ein gewisser Bodensatz des hiesigen Publikums sich nicht an diese Regeln hält, ist ungefähr das Gleiche, es passiert nichts weiter.
Die Phoenix-Reiseleitung und das Hotel-Department sorgen nicht einmal ansatzweise für die Einhaltung dieser Regel.
Sollen das die Gäste unter sich regeln? Wer’s mal versucht hat und deshalb übelst beschimpft wurde, lässt es beim nächsten Mal lieber sein.

Auch ist in den Restaurants offiziell keine Tischreservierung möglich, abgesehen von einmaligen Events, wie Geburtstage etc.
Im Gegenteil, angeblich ist das Reservieren den Kellnern strikt untersagt, gegen ein kleines (oder größeres) Entgelt dafür zu sorgen, dass der Lieblingstisch freigehalten wird.
Soweit die Theorie. Leider kann kein laminiertes Schild „Reserviert für Familie Schummel“ angebracht werden, um andere Gäste fernzuhalten. Eine weitere Möglichkeit könnte sein, den Tisch erst dann einzudecken, wenn Familie Schummel Platz genommen hat. Das geht aber auch nicht, da grundsätzlich alle Tische eingedeckt werden, selbst bei niedriger Passagierzahl, wie erst vor kurzem, als nur 350 Passagiere an Bord waren, wo man durchaus in allen Restaurants die Hälfte der Plätze hätte einsparen können.
Was ist also zu tun? Ganz einfach: Kurz vor Öffnung des Restaurants stellt ein Kellner auf den zu reservierenden Tisch schon mal Gläser mit Saft oder Wasser hin und legt die aufrecht drapierten Servietten um, so dass der Eindruck entsteht, dass hier schon jemand sitzt und sich nur gerade am Buffet einen Salat holt.
Die Saalaufsichten, die sogenannten Supervisor, müssten das eigentlich erkennen und vor allem unterbinden. Aber entweder sind sie blind oder sie schauen bewusst weg.

Jetzt, wo wir relativ wenige Passagiere an Bord sind, sind solche Reservierungen hochgradig albern.
Aber ab dem 2. Juni auf der Passage von Gran Canaria nach Bremerhaven wird der Dampfer pickepacke voll sein, dann können die Plätze in den Stoßzeiten schon mal knapp werden und durch solche Reservierungstechniken wird die Knappheit noch verstärkt.

 

 

145. Reisetag – Sonntag, 11.05.2025 Seetag

Beim Frühstück verriet uns ein Kellner, dass der für heute am inzwischen 3. Seetag anstehende Stadl-Frühschoppen nicht als Open-Air-Veranstaltung in der Kopernikus Bar stattfinden wird, sondern im Restaurant Vierjahreszeiten. Der Grund: Starker Seegang. Von dem war aber beim Frühstück noch gar nichts zu spüren.
Wir gingen mit unserem Insiderwissen ein wenig hausieren, aber wegen des geringen Schaukelns ging man davon aus, dass wir vielleicht etwas missverstanden haben müssten.
Bei seiner 10-Uhr-Durschsage ging der Kapitän näher auf das zu erwartende Wetter ein. Wind und Wellen sollten stetig mehr werden. Anschließend gab der Kreuzfahrtdirektor offiziell die Verlegung des Frühschoppens bekannt.

 

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Und siehe da, um 11 Uhr war das Schwanken des Schiffs schon so stark an­ge­schwollen, dass ein Schunkeln zur Früh­schoppen­musik nicht mehr not­wendig war.

 

Am heutigen Sonntag wäre bei der Kaffeestunde eigentlich Schwarzwälder-Kirsch-Tag gewesen, aber da auch Muttertag war galt:
Muttertag sticht Schwarzwälder-Kirsch-Tag!
Deshalb gab es aus gegebenen Anlass stattdessen eine rosarote Torte.

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Der Wind wurde stärker (bis zu Windstärke 11).

 

Die Wellen wurden hoch und höher und zusätzlich zu der stetigen Schaukelei kam es immer mal wieder zu einer unerwartet sehr heftigen Schiffsbewegung, verursacht dadurch, dass die ARTANIA mit dem Bug heftig auf dem Wasser aufschlug.

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Ausgangssperre!
Ein Spaziergang auf der Außenpromenade war seit heute Nachmittag nicht zu empfehlen.

 

Irgendwann flogen ungesicherte Gegenstände durch die Kabine und durch das Badezimmer.

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Die auf dem Boden herumliegenden Gegenstände ...

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... wurden dann sicher verstaut.

 

Zu so einer Bewegung kann es auch am Abend, als wir in Harry‘ Bar saßen und die Kellnerin gerade Doris‘ Espresso und mein Weizen auf dem Tischchen, an dem wir saßen, abgestellt hatte. Bierglas und Tasse setzten sich in Bewegung. Doris‘ Versuch die marschierenden Behältnisse aufzuhalten, schlug fehl. Behältnisse nebst Flüssigkeiten (Bier ½ Liter) landeten zusammen mit Tagesprogramm und Landgangsinformation auf dem Boden. Zum Glück überstanden Tasse und Bierglas den Sturz, ohne zu zerbrechen.
Leider hatte ich in dem Schreck verabsäumt, das Stillleben auf dem Fußboden zu fotografieren. Bleibt nur noch zu erwähnen, dass der Teppich innerhalb kürzester Zeit die gesamte Flüssigkeit aufgesaugt hatte, bis auf denjenigen Kaffeeanteil, der auf Doris‘ Hose und Schuh verblieben war.
Ein neuer Kaffee und ein neues Weizen ging dann dankenswerterweise aufs Haus.

 

 

146. Reisetag – Montag, 12.05.2025 Durban/Südafrika

 

Über die Internetplattform TripAdvisor hatten wir eine private, individuelle Tour zur Nelson Mandela Capture Site (Ort der Gefangennahme von Nelson Mandela) und den Howick Wasserfällen gebucht; Kosten ca. 300 Euro.
Sobald man gebucht hat, ist es möglich, über den TripAdvisor Messanger mit dem Tourenveranstalter Kontakt aufzunehmen.

Allerdings war die Kommunikation mit dem Anbieter unterirdisch. Als wir mit ihm eine alternative Uhrzeit und den Treffpunk festlegen wollten, passierte erst einmal gar nichts. Erst auf erneute Anforderung meldete er sich und stellte uns die Frage, um welchen Ausflug es sich handeln würde, obwohl wir Buchungsnummer und Datum der Tour angegeben hatten. Da uns das nicht gefallen hat und wir befürchteten, dass es da wohl noch weitere organisatorische Mängel geben könnte und wir die Zuverlässigkeit bezweifelten, hatten wir bereits vor zwei Tagen die Sache wieder storniert, was bei TripAdvisor kein Problem ist. Man kann bis 24 Stunden vor Tourbeginn kostenlos stornieren und bekommt umgehend seine Zahlung zurückgebucht.
Heute früh um 7:30 Uhr, die ARTANIA hatte Durban noch gar nicht erreicht, erhielt Doris einen Anruf über WhatsApp. Der Fahrer unserer stornierten Tour wollte wissen, wo wir denn blieben und wo wir eigentlich gerade sind. Nachdem Doris erklärte hatte, dass die Tour storniert wurde, beendet er wortlos die Verbindung. Er hatte übrigens schon mal um 5:30 Uhr versucht anzurufen, aber da war Doris‘ Telefon noch auf „stumm“ geschaltet gewesen
Unser Verdacht auf Organisations-Chaos hatte sich dadurch noch einmal bestätigt.

Nach des Passkontrolle verließen wir kurz vor 10 Uhr das Terminalgebäude von Durban und standen alsbald einem Mann gegenüber, der ein Schild trug, auf dem diverse Ziele in und um Durban aufgeführt waren, auch die Howick Wasserfälle und die Nelson Mandela Capture Site.
Eine Tour für uns beide in einem Taxi zu diesen beiden Destinationen?  Kein Problem, eine Stunde hin 2 Stunden Aufenthalt und eine Stunde zurück, so der Schildträger. Es folgte die Aufforderung, mitzukommen und in ein Fahrzeug einzusteigen. Es wäre ein absoluter Anfängerfehler gewesen, jetzt keine Preisverhandlungen zu führen.
Unsere Frage: „How much?“ wurde freundlich mit: „500 US-Dollar“ beantwortet. Damit war für uns jedwede Verhandlung obsolet, also verabschiedeten wir uns mit einem mehr oder weniger entsetztem, mitleidigem Lächeln.
Wir waren noch keine 5 Schritte gelaufen, da holte uns der tourenverkaufende Schildträger ein und fragte, was wir denn zahlen wollten. Wir erklärten: „200 Dollar – not more!“ und der Deal war perfekt.
Jetzt wurde der Fahrer, Chris, herbeigerufen und wir klopften noch einmal alle Eckdaten fest – Ziele, Preis und Dauer – und los ging die Fahrt.

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Die Schilder mit der Geschwindigkeitsbegrenzung auf der N3 hatten für Chris, unseren Fahrer, nur symbolischen Wert und dienten eher dekorativen Zwecken.


Nach wenigen Kilometern durch Durban fuhren wir auf den Highway N3 auf.

 

Auf dieser Autobahn mussten wir fast 100 Kilometer bleiben, ehe wir die Ausfahrt 107 Richtung Tweedie erreichten. Von dort wäre es dann nur noch ein Katzensprung zur Nelson Mandela Capture Site gewesen.
Ich schreibe ganz bewusst „wäre“,

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Hier hätten wir von der N3 runter gemusst.


denn unser Fahrer fuhr seelenruhig an dieser Ausfahrt vorbei.

 

Mir fiel das nur deshalb auf, weil ich kurz vorher auf meinem Smartphone nachsehen wollte, wie weit es noch wäre, da wir trotz rasanter Fahrweise von Chris schon fast 1½ Stunden unterwegs waren. Die Ursache für diese Irritation erklärte sich dadurch, dass das Smartphone unseres Fahrers, über das er sich routen ließ, die Verbindung zum Internet verloren hatte und er nach Gefühl fuhr, obwohl er sich in der Gegend hier überhaupt nicht auskannte, wie sich nach und nach herausstellte.
Ich zumindest hatte keine Probleme mit dem Internet. Vielleicht liefen unsere Smartphones über einen anderen (besseren?) Mobil-Provider oder unser Fahrer hatte sein Datenkontingent erschöpft – oder ich weiß doch auch nicht, warum.
Selbst wenn wir auch die Internetverbindung verloren hätten, hätten wir uns weiter über Google Maps routen lassen können, da wir vorher die notwendigen Kartenausschnitte zur Offline-Verwendung heruntergeladen hatten. Dann funktioniert die Sache immer noch wie ein ganz normales Navi. Nur die aktuellen Verkehrs- und Staumeldungen würden dann ausbleiben.
Langer Rede kurzer Sinn, ab sofort gab ich als Beifahrer die Kommandos wie: „In 100 Meter links ab …“, etc.

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Wegen des Umwegs sahen wir noch ein wenig mehr von der Landschaft.


Über einen Umweg von etwa 10 Kilo­meter auf un­be­fes­tigten Straßen erreichten wir dann glücklich kurz vor 12:00 Uhr unser Ziel.

 


Die Nelson Mandela Capture Site, das ist ein modernes Museum über die Geschichte Nelson Mandelas und des ANC (African National Congress).
Es befindet sich rund drei Kilometer nördlich von Howick in der südafrikanischen Provinz KwaZulu-Natal.
Was uns hierhin zog war eigentlich weniger das Museum, sondern eine ganz außergewöhnliche Skulptur.

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Aus der Ferne oder ...

Diese besteht aus 50 Stahlsäulen – jede zwischen 6,5 und 9,5 Meter hoch.

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... im ungünstigen Blickwinkel bleibt die Skulptur völlig nichtssagend.

 

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Bewegt man sich auf dem gepflasterten Weg auf diese Stahlsäulen zu, entsteht aus der anscheinend wirren Anordnung ...

 

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... das Porträt Nelson Mandelas.

 

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Um zur Skulptur zu gelangen, führt der Weg unweigerlich durch das hochmoderne Museum. Hier hielten wir uns nun doch länger auf als ursprünglich vorgesehen. Neben verschiedenen Videoinstallationen ist die Geschichte Mandelas mit gut lesbaren Schrifttafeln ...

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und vielen interessanten Aus­stellungs­stücken ...

 

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... in einer langen Reihe von Vitrinen anschaulich und lebendig dargestellt.

 

Eigentlich braucht man Stunden, wenn nicht Tage, um alles zu lesen und sich anzuschauen. Wir konnten uns nur einzelne Episoden aus dem Leben Mandelas, seinem Kampf gegen die Apartheit, seiner Gefangenschaft und seinem Aufstieg zum Präsidenten von Südafrika herauspicken.

Nachdem wir dann auch lange die Skulptur bestaunt hatten, lotste ich unseren Fahrer zu den 10 Kilometer entfernten Howick Wasserfällen, die zu Recht als Sehenswürdigkeit anpriesen werden.

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Mein amateurhaftes Foto gibt in keinster Weise die grandiose Landschaft, in der sich die Fälle befinden, wieder.

 

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Großer und kleiner Pillendreher (Scarabaeus sacer) aus Blech.


Bemerkenswert fanden wir auch die zahlreichen Souvenirstände, denn hier wurde nicht der übliche China-Ramsch angeboten (für den wir teilweise durchaus etwas übrig haben, siehe unsere Winkekatzen).

 

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Tiermasken aus Draht mit aufgezogenen farbigen Perlen.

­


Vielmehr wurden durchweg sehr hübsche kunst­handwerk­liche Dinge angeboten.

 

Als wir zurück zu unserem Taxi kamen, war unser Fahrer damit beschäftigt, mit einem Kabelbinder einen mechanischen Defekt im inneren Gestänge des Schalthebels zu beheben. Die Lederverkleidung um den Schalthebel hatte er zu diesem Zweck entfernt.
Das er dabei viel Stress hatte und seine Nervosität war ihm anzumerken.

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In dieser Öffnung, wo der rote Pfeil hinzeigt, hat er mit dem Kabelbinder irgendetwas festgezurrt.


Irgendwie hat er das Problem dann mit Hilfe des Kabelbinders (zumindest provisorisch) gelöst.

 

Erleichtert gab er an, dass er jetzt eine sehr trockene Kehle hätte. Wasser hatte er allerdings nicht dabei. Da wir nie ohne Wasser im Rucksack das Schiff verlassen (weder in Afrika noch im hohen Norden), konnten wir ihn mit Flüssigkeit versorgen. Wer will sich schon von einem dehydrierten Fahrer chauffieren lassen?
Dank Google Maps konnte ich Chris dann problemlos zurück auf den Highway N3 dirigieren, denn er hatte auch hier keinen Plan, wie er dorthin kommen sollte. Auf dem Highway selbst lief er wieder zu der alten Form auf und bedurfte meiner Hilfestellung nicht mehr.
Schließlich lieferte er uns um 16:00 Uhr wohlbehalten am Nelson Mandela Cruise Terminal wieder ab. Dort bekam er seine 200 US $ und ein Trinkgeld und jeder ging seine Wege.

Heute begann der letzte Abschnitt der Weltreise unter dem Titel
Von Durban und Kapstadt bis zu den Kanaren!
Nach erfolgtem Passagierwechsel betrug die Anzahl der Gäste jetzt ca. 650.
Am Freitag in Kapstadt werden 150 Passagiere aussteigen. Dies sind genau die beiden Gruppen, die in Mauritius zugestiegen waren.

Nach der unvermeidlichen Rettungsübung und während der allseits beliebten Auslaufparty hieß es um 21:30 Uhr “Leinen los!“ mit Kurs auf Port Elizabeth.

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147. Reisetag – Dienstag, 13.05.2025 Seetag

Der erste Seetag an einem neuen Reiseabschnitt, bewirkt unweigerlich die Begrüßungsgala mit entsprechendem Gala-Dinner.
Das war’s auch schon für den heutigen Tagesbericht.

 

 

148. Reisetag – Mittwoch, 14.05.2025 Port Elizabeth/Südafrika

 

Die Hafenstadt Port Elizabeth wurde von einem gewissen Sir Rufane Donkin, gegründet. Er war Gouverneur dieser Region und benannte die Siedlung nach seiner Frau Elizabeth. Der Name hat also nichts mit der Queen Elisabeth zu, was gerne mal angenommen wird.
Seit Februar 2021 heißt die Stadt offiziell Gqeberha, um sich von der englischen kolonialen Vergangenheit zu distanzieren und zu emanzipieren.

Doris hatte bei dem Tourenveranstalter ZASENDLE Adventure für heute eine Ganztagestour gebucht: Private Full-Day Addo Park & Giraffe Walk.

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Gleich vorweg, sowohl den Veranstalter als auch die Tour und den Guide selbst können wir uneingeschränkt weiterempfehlen: Note 1+ mit Sternchen.

Leider hat es uns Phoenix im Vorfeld durch eine gewisse Wurstig- und Gedankenlosigkeit einige Steine in den Weg gelegt, um am Hafen mit unserem gebuchten Guide zusammen zu finden.
Man muss verständlicher im Vorfeld mit dem Veranstalter den genauen Ort und Zeit vereinbaren, wo man sich treffen wird.
Insbesondere das „Wo“ hängt ganz entschieden vom konkreten Liegeplatz ab, denn Häfen sind in der Regel groß und weitläufig.
In der sogenannten Hafeninformation, die man am Beginn eines Reiseabschnitts von Phoenix erhält, sind unter anderem die Liegezeiten und die Liegeplätze der kommenden Häfen aufgeführt.
Anhand dieser Informationen vereinbarten wir mit dem Tourenveranstalter Zeitpunkt und Ort der Abholung.
Am Vorabend eines Ziels erhält man die sogenannte Landgangsinformation, wo ebenfalls noch einmal Liegezeiten und Liegeplatz aufgeführt sind mit einem zusätzlich ein Lageplan. Im ebenfalls am Vorabend ausgeteiltem Tagesprogramm findet man auch noch mal Zeiten und Liegeplatz.
Jetzt kann es im Laufe einer Reiseetappe durchaus passieren, dass sich ein Liegeplatz nach dem Austeilen der Hafeninformation noch ändert. Das ist kein außergewöhnlicher Vorgang, aber leider erfährt man in der Regel von dieser Änderung zeitnah erst mal nichts, sondern erst am Vorabend via besagter Landgangsinformation.
Jetzt war es für Port Elizabeth so, dass sich der Liegeplatz sehr kurzfristig, nämlich einen Tag vor der Ankunft, geändert hat. Die Landgangsinformation war schon gedruckt, einschließlich des nicht mehr gültigen Lageplans. Im Tagesprogramm, das gleichzeitig mit der Landgangsinformation verteilt wird, wurde aber der korrekte Liegeplatz genannt, aber nirgends wurde mit einen augenfälligen Hinweis auf diese Änderung hingewisen.
Doris Argusauge hatte zum Glück die Diskrepanz zwischen Landgangsinformation und Tagesprogramm am frühen Abend entdeckt. Es war dann auch nicht ganz einfach jemanden an Bord zu finden, der bestätigen konnte, was denn nun richtig sei und wo jetzt im Plan der Liegeplatz zu finden ist. Irgendwann war dann klar, dass die Angabe im Tagesprogramm die Gültige ist. Ein weiteres Glück war, dass das Büro des Veranstalters noch besetzt war. So konnte über WhatsApp ein neuer Abholpunkt vereinbart werden.

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Für diese miserable Informationspolitik gebührt Phoenix leider ein dicker Statler und Waldorf.

 

Der Kreuzfahrtdirektor, Moritz Stedtfeld, dem wir später unser Leid geklagt hatten, hat für die Zukunft Besserung gelobt.

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Hafeninformation Stand 12.5.2025

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Landgangsinformation Stand 13.5.2025

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Tagesprogramm für den 14.5.2025. Stand 13.5.2025
(Den roten Kreis habe ich nachträglich hinzugefügt.)

 

Aber jetzt zu unserer Tour.
Riaan unser Guide, erwartete uns um 9:00 Uhr direkt an der Gangway und wir marschierten nach der Begrüßung zusammen die knapp 500 Meter zum Parkplatz am Hafenausgang.

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Man beachte den Tritt fürs bequeme Einsteigen


Hier stand das Fahrzeug, ein Kleinbus für 7 Personen (ein­schließ­lich Fahrer), der exklusiv für uns zur Ver­fü­gung stand.

 

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Nach einer halben Stunde hatten wir den ca. 40 Kilometer vom Hafen entfernten Südeingang des Addo-Elefanten-National-Parks erreicht

 

Der Addo Elephant National Park ist mit 1.640 km2 der drittgrößte Nationalpark Südafrikas, nach dem Kruger-Nationalpark mit 19.485 km² und dem Kgalagadi Transfrontier Park mit 9.591 km².
Nun konnte sie losgehen, unsere „Jagt“ auf die Elefanten. Wie bei solchen sogenannten Pirschfahrten üblich, genügen sie einer gewissen Dramaturgie, in dem die Tierlebnisse sich nach und nach steigern. Begonnen wurde mit in der Ferne weidenten Zebras, südafrikanischen Kuhantilopen und Kudus, die wir dann aber auch aus der Nähe beobachten konnten.

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Kudu

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Die Zebras hatten an manchen Stellen einen leichten Gelbton.

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Südafrikanische Kuhantilope

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Afrikanischer Strauß

 

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Die nächste Steigerung manifestierte sich über eine Ansammlung von Büffeln an einem Wasserloch.

 

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Die Büffel sind für den Menschen eines der gefährlichsten Tiere, wie uns Riaan erklärte. ...

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... Für die allgegenwärtigen Warzenschweine gilt das wohl nicht.

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Aber es ging auch noch etliche Nummern kleiner.

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Aus dem Dung formt er sich eine Kugel, die er an dann an eine geeignte Stelle transportiert und vergräbt. Das Weibchen legt die Eier dann an die vergrabene Kotkugel, von der sich die Larven später ernähren.


Auf einem der überall herum­liegen­den Ele­fan­ten­­küddel waren einige Pillen­dreher (Scarabaeus sacer) bei der Arbeit und ver­anlassten Riaan zu einem kurzen Stopp.

 

Im Nationalpark darf man das Fahrzeug nicht verlassen (Zuwiderhandlung wird sehr teuer), aber es gibt abgegrenzte erlaubte Ausstiegsbereiche.

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Hier kochte Riaan uns erst einmal einen Kaffee.

 

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Während der Kaffeepause konnten wir aus der Nähe einen Termitenhügel begutachten.

 

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Unser heutiger erster Elefant.


Dann, um 10:56 Uhr (gemäß Zeitstempel der JPG-Datei) entdeckten wir den ersten Elefanten und es sollte nicht unser letzter sein.

 

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Man beachte das kleine Warzenschwein im Vordergrund.

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Elefant von rechts hat Vorfahrt.

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Neues Material für die Pillemdreher.

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In einem Restaurant mitten im Park wollten wir unser Mittagessen einnehmen. Wir studierten gerade die Karte, als ein großer Bus mit Phoenix-Ausflüglern auf dem Restaurant-Parkplatz vorfuhr. Zugleich wurden die Speisekarte Nebensache, denn wir suchten lieber erst mal die Toiletten auf, bevor es dort zur Schlangenbildung mit erheblichen Wartezeiten kommen würden.

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Nach der Mittagspause fuhren verließen wir den Addo-Elefanten-Park durch das Nordtor, um den zweiten Teil des Ausflugs in Angriff zu nehmen, den „Giraffe Walk“, also den Giraffenspaziergang.

 

Das darf man sich jetzt nicht so vorstellen, dass man mit einer Giraffe an der Leine spazieren geht, sowie es in Deutschland z.B. mit Lamas angeboten wird.
Es geht hierbei um Giraffenbeobachtungen, aber nicht von einem Fahrzeug aus, sondern abgesessen zu Fuß in einem Mini-Reservat von vielleicht 10 - 20 km2.
Die Giraffen haben wie die Menschen, so erklärte es uns Riaan, eine sogenannte Komfortzone. Je nach Tagesform und Laune beträgt sie mal 25 Meter, mal nur 15 Meter. Die Komfortzone bildet eine unsichtbare Grenze. Wenn der Mensch sie überschreitet und dem Tier zu nahekommt, vertreibt man es.
Riaan hat 12 Monate gebraucht, um diese Fluchttiere ganz langsam an die Menschen zu gewöhnen.
Zunächst fuhren wir langsam eine gute halbe Stunde auf einer Straße durch das Reservat, um erst einmal die „Langhälse“ zu sichten.

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Suchbild: Wo ist die Giraffe?


Dichtes Buschwerk und Bäume erschwerten das Vorhaben, aber unser Guide hatte sie schließlich gefunden.

 

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Nun verließen wir das Fahrzeug, schlugen uns in die Büsche und näherten uns auf schmalen Trampelpfaden vorsichtig den Giraffen.

 

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Anfangs entfernten sie sich immer wieder ge­mäch­lichen Schrittes, sobald sie uns gewahr wurden.

 

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Aber irgendwann war es so weit, dass Mensch und Tier sich in einer Entfernung von vielleicht 5 Metern Auge in Auge gegenüberstanden.

 

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Ein ganz großartiges, emotionales Erlebnis, das sich gar nicht richtig beschreiben lässt.

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Wieder im Auto, fragten wir Riaan, wie es möglich wäre, solche einen Giraffe-Walk mit 50 Leuten durchzuführen. Wir hatte entsprechende Angebote im Netz gefunden. Er sagte, dass dies Nachahmer des Konzepts sind, dass er entwickelt hat.

 

Bei ihm, Riaan, kämen zuallererst die Tiere, dann die Gäste und dann erst das Geld.

Gegen 17:00 Uhr lieferte Riaan uns am Hafen ab. Mit Ihm hatten wir in jeder Hinsicht einen Glücksgriff getan. Das ging schon los mit seiner Art zu sprechen; man verstand sein Englisch. Das Englisch, wie es sehr viele Südafrikaner sprechen, ist für Doris und mich so gut wie unverständlich. Da wird z. B. ein „u“ schon mal zum „ü“, Betonungen und Aussprache sind völlig unterschiedlich zum klassischen Englisch und das gepaart mit einer unglaublichen Sprechgeschwindigkeit, da verstehen wir nur Bahnhof.
Das Riaan tiefgreifendes Wissen von Tieren, Pflanzen und der Landschaft hat, braucht nicht extra erwähnt zu werden. Bei den Tierbeobachten schien er genau so begeistert und ergriffen zu sein, wie wir es waren.
100 Punkte für diesen Tag!

Um 20:00 Uhr verließen wir Port Elizabeth mit dem Ziel Kapstadt.

 

 

149. Reisetag – Donnerstag, 15.05.2025 Seetag

 

Keine besonderen Vorkommnisse, außer dass sich die in Fremantle angebrachte Füllung im Zahn unten rechts wieder rausgefallen ist.
Die erneute Sanierung hat jetzt Zeit, bis wir zurück in Deutschland sind.